16. Februar 2021

Zweimal nur war ich Teilnehmer des Schweriner Poetenseminars: 1974 und 1975. Die damaligen Teilnehmer sind jetzt überwiegend Rentner. Einer dieser Rentner, Ralph Grüneberger, wird heute 70 Jahre alt. Von den vielen, die ich kannte, ist er mir im Gedächtnis geblieben, weil wir im Schloss, in dem heute die Regierung sitzt, ein Doppelstockbett zur Verfügung hatten. Ob er oben und ich unten oder umgekehrt, weiß ich nicht mehr sicher, er kann sich an mich gar nicht mehr erinnern, wie sich bei einem nachwendlichen Neugierkontakt meinerseits ergab. Ich wollte nichts weiter von ihm, er schickte mir ein Buch mit dem Titel „Worttreffen“, in dem ich auch tapfer las, aber es war nicht so mein Ding. Ich bin stehen geblieben bei seinem „Poesiealbum 198“, bei „Frühstück im Stehen“ und „Stadt Name Land“, danach blieb die DDR stehen. Ob nun viel oder wenig Politik in ein Gedicht gehört, ist keine Frage, die mich interessiert. Auch die alten Kinnbärte quirlen keine Nostalgie hoch.


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