23. März 2018

Humor in DDR-Tageszeitungen hatte eine Form in der durchaus vorhandenen Vielfalt von Formen, die auf Leserzuschriften angewiesen war: Kindermund. Der war immer dann am wenigstens lustig, wenn Eltern und Großeltern mit den Sprüchen ihrer Sprösslinge deren Zukunft als, heute müsste man sagen: Einstein 2.0 oder Goethe 3.2, andeuten wollten. Mich erreichte gestern aus Kreisen der Verwandtschaft ersten Grades diese Frage: „Mama, gibt es auch Hustensaft fürs Bein?“ Der drei Jahre alte Schmerzpatient wollte Hilfe, wie er sie kannte. Ich werde diese wunderbare Prägung in meinen Sprachschatz übernehmen. Darunter müssen aber nur die leiden, die näheren Umgang mit mir haben, kein Flächenschaden also. Aus dem Kalender notiere ich mir für kommendes Jahr den 23. März als Gedenktag für den vom Studenten Sand ermordeten Dichter August Kotzebue. Es wird der 200. Todestag sein: Burschenschaften, Obacht! es gibt was zum Ex-Trinken. Nur ein Jahr noch!


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