23. Januar 2018

In jenem irrwitzigen Oktober 1971 las ich, als ob ich nie im Leben wieder lesen dürfte. Unter den 42 Titeln, die im Register landeten, waren etliche dünne Bücher, darunter auch Friedrich de la Motte Fouqués „Das Galgenmännlein“, es war die von Horst Bartsch illustrierte Aufbau-Ausgabe aus dem Jahr 1960, die 1964 noch einmal aufgelegt wurde. Ich holte mir das Büchlein aus der Bibliothek, deren eifriger Nutzer ich war trotz eines mehr als soliden eigenen Buchbestandes. 13 der 42 Titel stammten aus der Bibliothek. Den Fouqué las ich nach Storms „Immensee“ und vor Fedins „Begegnungen zwischen Saratow und Leningrad“. Reichlich viereinhalb Jahre später bezog ich meine Wohnküche in der Berliner Mulackstraße 25 und wohnte volle vier Jahre ganz nahe am Garnisonfriedhof, ohne ihn je zu besuchen. Ich tröste mich mit Heinz Knobloch: dieser Friedhof sei  einer gewesen, „der gar nicht zu erkennen war.“ Dort liegt Fouqué, der heute vor 175 Jahren starb.


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