7. November 2018

Aus den Jubiläen kommen wir gar nicht mehr raus, da muss ich nicht noch lange in der Literatur suchen. Wir haben mit unserem Dezimalsystem beliebige Gelegenheiten, selbst dann etwas zu finden, wenn scheinbar nichts zu finden ist. Wir hatten den Anfang des ersten Weltkrieges, jetzt haben wir das Ende, wir haben nun die Abdankungsdokumentationen, der in die Hose gegangenen Revolution von 1918 gedenken wir zeitgleich mit dem Geburtstag Iwan Turgenjews. Heute sehen wir den zweiten Teil des Rohwedder-Reißers, morgen die letzten Teile von „Babylon“, wobei ich nach so vielen US-kompatiblen Folgen immer noch zuerst an das Kino denke, das näher zu meiner Berliner Wohnküche lag als jedes andere. Auch das so genannte Camera-Kino in der Oranienburger lag weiter weg, wo es Filmkunst gab und manchmal Blues am Sonntag-Vormittag. Keine Nostalgie, auch nicht angesichts der Heftreihe, die „Wir diskutieren“ hieß (Greifenverlag) in den 50er Jahren.


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