6. August 2019

Wiesengrund ist ein Name, bei dem ich zwanghaft an eine gastronomische Einrichtung denke, in der ich neuerdings relativ regelmäßig für sechs Euro so viel essen kann, wie ich will. So viel aber schaffe ich gar nicht mehr, nur Hin- und Rückweg zu Fuß sind gut für den Schrittzähler. Wenn ein lebender Theodor aber zusätzlich Wiesengrund heißt so wie ich Kurt nach meinem in russischer Gefangenschaft im Januar 1945 an Hunger und Auszehrung gestorbener Onkel, dann kann es nur der Adorno sein. Theodor W. Adorno, der heute vor 50 Jahren in der Schweiz starb, wo er Urlaub im feinen Zermatt machte, hat mich nie so bewegt, dass ich mich etwa für das Pseudonym Thea Dorn entschieden hätte, wie es Thea Dorn tat, die eigentlich Christiane Scherer heißt. Man kann Thea Dorn mögen, wie ich es herzlich tue, ohne gleich Adorno mitzumögen. Immerhin bin ich zu der Ansicht gelangt, dass der Top-Scorer der Frankfurter Schule hyperklug über Fernsehen schrieb.


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