25. November 2019

Das Kapitel „Krieg“ in Gordon A. Craigs sympathischem Buch „Über Fontane“ brachte ich gestern im Hotel noch zu Ende, bei ihm kommt Kissingen nicht vor, er führt aber in aller Knappheit in alles ein. Heute nach dem Frühstück mein Weg zum Kapellfriedhof, an dem wir wohl drei Dutzend Mal vorbeifuhren, ihn aber nie besuchten. Es dauerte ein Weilchen, bis ich die gesuchten Grabstätten fand, nur eine hat neue Tafeln, die anderen sind mehr oder minder verwittert. Der Friedhof ist, folgt man den Sterbedaten, bis Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre noch in Betrieb gewesen, danach nur noch selten bei größeren Familien-Stätten. Die frischen Kränze vom Volkstrauertag noch überall zu sehen. Ein alter Mann frühstückend zwischen den Gräbern, ein jüngerer ziellos umherschauend. Eine Frau am Rollator berührte die Maria im Zugangsbereich und murmelte Gebete. Das Hotel verwöhnt uns wie gewohnt, wir sind munterer als gestern noch, wo wir den Tatort verschliefen.


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