27. Januar 2020

Mir hätte vor diesem Tag und zu diesem Tag die eine, die wunderbare Dokumentation gereicht, die der MDR ausstrahlte: über die, die vom Gut der Deportierten, der Ermordeten profitierten. Die Lehre ist schlicht: wirkliche gute Dokumentationen schlagen jede Fiktion. Wenn zu sehen ist, wie der Inhalt des Koffers eines Vierjährigen zu Geld gemacht wird, all die Kindersächelchen: das braucht keine Romane, keine achtteiligen Filme. Der Mann, der die Geige zurückbekommt. Wer redet da als Leugner, wo in jedem Dorf alles dokumentiert ist: wer wann auf den Weg ging, von dem er/sie nie zurückkam. Wer seine Sachen versteigerte: aus dem Fenster heraus oder in der örtlichen Kneipe, es war der Vorläufer der Werbeverkaufsfahrt, möchte man meinen. Und die ersten Profiteure die Ausgebombten, was für ein Irrsinn. Ob ich schon eine Rede zum 27. Januar 1945 halten könnte, die mit meinem Vater beginnt? Ich frage mich das immer öfter, je älter ich werde.


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