12. November 2020

1945 rettete ein damals 13 Jahre alter Schüler aus den Trümmern der Franziskanerklosterkirche in Berlin, deren Teile Kirche, Schule und Bibliothek am 3. Februar durch Bombenangriffe bis auf die Grundmauern zerstört waren, 6000 Bücher. Später wurde er Bibliothekar und noch sehr viel später stieß er auf einen Text von mir, den ich der Weimarer Autorin Dora Wentscher gewidmet habe. Und heute rief er mich an: Er kannte Dora Wentscher und ihren Ehemann Johannes Nohl persönlich gut, kümmerte sich 1964 um ihr Vermächtnis, Nohl war schon 1963 in Jena gestorben. Ich sagte, dass ich in meinen Berliner Jahren oft in der Stadtbibliothek war, er, dass wir uns da wohl begegnet sein könnten. Mag sein, obwohl man als Student, der nur etwas lesen will, eher selten mit dem Direktor oder seinem Stellvertreter zu tun hat. Vielleicht saß er ja 1976 bei jener berühmten Lesung „Für Spanien“ mit Anna Seghers und anderen in der ersten Reihe, als ich in der zehnten oder elften saß.


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