9. November 2023
Einmal im Jahr, wenn dieser Tag da ist, gedenken wir pflichtschuldigst der mit ihm verbundenen historischen Ereignisse. Platz 1 der Gedenk-Hitparade: der Mauerfall, der eher eine Öffnung war. Platz 2 die Pogromnacht, die selbst von ausgebufften Nachrichtensprechern gern mit einem r zu viel ausgesprochen wird. Platz 3, schon fast vergessen, weil verglichen mit Platz 1 erfolglos und eben auch nicht sonderlich friedlich, die Novemberrevolution, die immer auf sehr runde Jubiläen warten muss, ehe mal wieder Döblin ausgegraben wird oder wer auch immer oder Florian Illies ein Buch vollschrieb. Platz 4 das Pfuiteufelchen aus München, der Putsch des Herrn aus Braunau am Inn. Der das Datum natürlich absichtlich wählte, was man von Schabowski nicht sagen kann. Voll tiefstem Symbolgehalt seit 1989 die Bebilderung des Ereignisses: immer die bunte Seite der Mauer, immer die hüpfenden Wessis, denn im Osten hüpfte erst einmal keiner am und auf dem Beton, nur Sieger.