26. März 2019

Es muss nicht immer gleich die Rote Armee einmarschieren, um einen Tag zum Tag der Befreiung zu machen. Mir reicht es für heute, von meinem Kieferchirurgen die Fäden gezogen bekommen zu haben. Ein derart neues Ess-Gefühl hatte ich lange nicht: ich konnte mit meiner ureigenen, in die Jahre gekommenen Zunge festere Nahrung am Gaumen zerquetschen, ohne dass mir die Anfänge verschiedener Lieder auf selbige springen wollten. Ein Fädchen wurde übersehen, wie ich den Informationen dieser Zunge entnahm, die sie ans Großhirn sendete. Ich sichtete es sogar listig versteckt an einer Stelle, wo auch ich keines vermutet hätte. Die vermissten Reiseunterlagen fanden sich dafür in einem Ablagekasten mit dem Aufkleber „Reisen“, der zirka sechzig Zentimeter Luftlinie von meinem linken Auge steht und gelb ist wie die Post. Das kenne ich von Edgar Allan Poe als das beste Versteck der Welt. Am 26. März 1994 bestiegen wir einen Bus Richtung Ischia.


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