30. Mai 2020

So langsam beginnt der 100. Geburtstag von Marcel Reich-Ranicki seine Schatten voraus zu werfen, mehr als eine ganze Seite widmet die LITERARISCHE WELT ihm heute, auch ich sitze in meinem Startloch, werde allerdings altmodisch, wie ich bin, erst am Geburtstag selbst in Aktion treten und danach freilich in diesem Jahr jede sich bietende Gelegenheit nutzen. Er hat es verdient. Beginnend im Dezember 1996 las ich in dichter Folge zwölf Bücher von ihm, zwei über ihn bis Juni 1997, seither genieße ich ihn anlassbezogen portionsweise. Wenn ich seine Reden lese, höre ich seine Stimme und wenn er vom Niedergang des Theaters in Frankfurt am Main und darüber hinaus redet, bin ich mehr bei ihm als je. Wenn er mit „Übrigens“ beginnt, kommt fast immer Wichtiges, was kurioserweise Hermann Kant für Stephan Hermlin behauptet hat. Wer nahm da wohl bei wem eine zarte Anleihe? Übrigens war Kant bezüglich Hermlins „Abendlicht“ ein ganz Hinterhältiger.


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