9. August 2020

Die Aufmerksamkeitsökonomie des sterblichen Menschen ist brutal und katastrophal: drei Tage machen den Unterschied, dass es „Hiroshima – mon amour“ und „Hiroshima“ gesungen gibt, noch die Sprengkraft neuer Bomben wird an der von Hiroshima gemessen, nicht an Nagasaki. So sind wir, es gibt nichts zu beschönigen. Deshalb auch rasch zur Tagesordnung: Nach Leberwurst und Schinken vom Strauß gestern - heute Straußenbratwurst, alles Premieren. Nur gebratenen Strauß kannten wir schon aus den entrückten Zeiten, als es in der Ilmenauer Marktstraße noch einen „Schwan“ gab, der freilich seinen Namengeber nie braten ließ. Wir tranken Dornfelder dazu, das habe ich vermutlich schon siebenmal erzählt oder aufgeschrieben, das ist das Privileg des Alterns. Die Straußensalami, die wir eigentlich erbeuten wollten gestern, gab es nicht, sie war ausverkauft, dafür war noch eine Flasche Eierlikör von Straußenei da, da rede noch einer diese Welt schlecht.


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